ZUR KONSTRUKTION VON IDENTITÄT UND HEIMAT(-LOSIGKEIT) IN DIASPORA-DISKURSEN

Caroline HORNSTEIN TOMIĆ

Abstract


Mit der Pluralisierung von Lebenswelten als zentralemCharakteristikum moderner, komplexer Gesellschaftenist die Geborgenheit in einer identitätsstiftendenKultur geschwunden. Die zeitgenössische Diskussionüber den Verlust von Identität, die stete Zunahmekultureller Differenzen und aus ihnen erwachsener,gesellschaftlicher Integrationsprobleme erklärt sich ausdiesem Sachverhalt. Der Artikel widmet sich Diskursen vonMenschen mit Migrationserfahrung, Angehörigen vonDiasporas, die sich aus biografischer Notwendigkeitmit der Suche nach Identität, der Verständigung zwischenverschiedenen Kulturen, mit der Bedeutung vonHerkunft und kultureller Zugehörigkeit und mit derErfahrung von Fremdheit befassen. Die Biografienvon Migranten tragen, so die These, die symptomatischenZüge moderner Welterfahrung, die zum konstruktivenUmgang mit Identitäten anregen und gesellschaftlicheIntegration als individuelle Leistung anfordern. Ihnenerwächst hieraus eine Kulturkompetenz der Interkulturalität,die zum Umgang mit kulturellen Differenzenin komplexen Gesellschaften der Gegenwart besondersbefähigt.

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Print ISSN 1330-0288 | Online ISSN 1848-6096